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Gen Z auf Jobsuche: zwischen Sorgen & Selbstbewusstsein

Wie Gehalt, Flexibilität und Entwicklungsmöglichkeiten den Berufseinstieg der Generation Z prägen

Einleitung

Gen Z auf Jobsuche: zwischen Sorgen und Selbstbewusstsein

Für diese Studie von Handshake wurden 5.655 Studierende in Großbritannien, Frankreich und Deutschland befragt, um zu verstehen, wie Studierende in verschiedenen Regionen ihrer Jobsuche gegenüberstehen. Dieser Bericht konzentriert sich auf die Antworten der Studierende, die in Deutschland studieren.
Studierende in Deutschland blicken mit einer Mischung aus Zuversicht und Vorsicht auf ihren Berufseinstieg. Während 69% optimistisch sind, ihre bevorzugte Einstiegsposition zu erhalten, haben sie trotzdem Bedenken ob ihnen die täglichen Aufgaben Spaß machen werden, fürchten sich vor einer Isolation und davor sich bei Ihrem Job nicht weiterentwickeln zu können. Das führt zu unterschiedlichem Selbstbewusstsein der Befragten. Studierende aus höheren sozioökonomischen Schichten sind generell zuversichtlicher, während andere sich weniger gut vorbereitet fühlen.
Bei der Bewertung von Jobmöglichkeiten spielen Entwicklungsmöglichkeiten, flexible Arbeitszeiten und finanzielle Anreize für Studierende eine Rolle. Viele sind offen für einen Umzug, wenn sich die richtige Gelegenheit bietet, wobei die Nähe zur Familie und der berufliche Aufstieg ihre Entscheidungen beeinflussen.
Digitale Funktionen und persönliche Verbindungen sind in der Jobsuche entscheidend. Studierende nutzen durchschnittlich 3,7 Quellen und dabei planen 68% auch KI zu verwenden, insbesondere diejenigen mit vorheriger Bewerbungserfahrung. Karrieremessen vor Ort stellen eine Herausforderungen für Studierende dar, vor allem für weibliche und behinderte Studierende. Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung für Unternehmen, Flexibilität, Weiterentwicklungsmöglichkeiten und Unterstützung anzubieten, um Top-Talente zu gewinnen.

Selbstvertrauen beim Berufseinstieg

Selbstvertrauen beim Berufseinstieg

Während sich die heutigen Studierenden auf den Eintritt in die Arbeitswelt vorbereiten, schwanken sie zwischen Selbstvertrauen und Sorge. Während 69% der Studierenden sich in Bezug auf ihre bevorzugte Einstiegsposition als AbsolventIn sicher fühlen und 57% bereits ein bestimmtes Unternehmen im Blick haben, unterscheiden sich das Level an Selbstbewusstsein je nach Gruppe. Studierende aus höheren sozioökonomischen Status neigen dazu, sich sicherer zu fühlen, während Studierende mit niedrigerem sozioökonomischen Status sich weniger vorbereitet fühlen. Zu den größten Sorgen gehören die Angst davor, die täglichen Aufgaben bei der Arbeit nicht zu mögen, sich am Arbeitsplatz isoliert zu fühlen und Herausforderungen bei der beruflichen Weiterentwicklung. Interessanterweise äußern Studierende an privaten Bildungseinrichtungen weniger Bedenken hinsichtlich des beruflichen Werdegangs, sind jedoch stärker über Burnout besorgt, da sie Hochleistungsdruck in ihrem Arbeitsumfeld erwarten.

Selbstvertrauen beim Berufseinstieg

Während sich die heutigen Studierenden auf den Eintritt in die Arbeitswelt vorbereiten, schwanken sie zwischen Selbstvertrauen und Sorge. Während 69% der Studierenden sich in Bezug auf ihre bevorzugte Einstiegsposition als AbsolventIn sicher fühlen und 57% bereits ein bestimmtes Unternehmen im Blick haben, unterscheiden sich das Level an Selbstbewusstsein je nach Gruppe. Studierende aus höheren sozioökonomischen Status neigen dazu, sich sicherer zu fühlen, während Studierende mit niedrigerem sozioökonomischen Status sich weniger vorbereitet fühlen. Zu den größten Sorgen gehören die Angst davor, die täglichen Aufgaben bei der Arbeit nicht zu mögen, sich am Arbeitsplatz isoliert zu fühlen und Herausforderungen bei der beruflichen Weiterentwicklung. Interessanterweise äußern Studierende an privaten Bildungseinrichtungen weniger Bedenken hinsichtlich des beruflichen Werdegangs, sind jedoch stärker über Burnout besorgt, da sie Hochleistungsdruck in ihrem Arbeitsumfeld erwarten.

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Mit Vorsicht ins Ungewisse: Wie Studierende ihren Start ins Berufsleben sehen

Während sich Studierende auf ihren Berufseinstieg vorbereiten, nimmt die Nervosität bei vielen zu. Nur 9% fühlen sich völlig unbesorgt über das, was vor ihnen liegt—eine vergleichsweise optimistische Sichtweise im Vergleich zu ihren KommilitonInnen aus Frankreich (3%) und Großbritannien (4%).

Die größte Sorge der Studierenden ist, dass ihre täglichen Aufgaben ihnen, gefolgt von der Angst, sich bei der Arbeit isoliert zu fühlen und Schwierigkeiten beim beruflichen Aufstieg zu haben.

Interessanterweise machen sich Studierende an privaten Bildungseinrichtungen weniger Gedanken über den beruflichen Aufstieg, sind jedoch stärker über das Risiko eines Burnouts besorgt, da eine einen Arbeitsplatz mit Hochleistungsdruck erwarten.

Angesichts dieser Ängste bevorzugen Studierende Arbeitsplätze, die nicht nur Weiterentwicklungsmöglichkeiten bieten, sondern auch Freude und ein gutes kollegiales Umfeld bieten.

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Mehr als die Hälfte der Studierenden weiß bereits, bei welchem Unternehmen sie arbeiten möchten

Trotz der Ungewissheit über den Berufseinstieg sind 69% der Studierenden zuversichtlich in Bezug auf ihre bevorzugte Einstiegsposition als AbsolventIn und 57% wissen bereits, bei welchem Unternehmen sie arbeiten möchten. Studierende in Deutschland haben bereits genauere Vorstellungen über ihren Wunscharbeitgeber, als ihre KommilitonInnen in Frankreich (34%) und Großbritannien (49%), bei denen noch mehr Ungewissheit herrscht.

Allerdings variiert das Selbstbewusstsein hinsichtlich des Berufseinstiegs je nach Studiengruppe. Männliche Studierende, die sich dem Ende ihres Studiums nähern, und berufstätige Studierende haben mit höherer Wahrscheinlichkeit eine klare Vorstellung von ihrem idealen Einstiegsjob. Ebenso sind männliche Studierende, die sich dem Studienabschluss nähern, und Studierende mit mittlerem bis höherem sozioökonomischen Status entschlossener bezüglich der Unternehmen, bei denen sie arbeiten möchten.

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Die Mehrheit der Studierenden ist zuversichtlich, dass sich ihr Berufswunsch erfüllt, doch das Selbstbewusstsein variiert nach Geschlecht

Die Zuversicht unter Studierenden in Deutschland ist hoch, da fast drei Viertel davon ausgehen, sich ihre bevorzugte Einstiegsposition als AbsolventIn sichern zu können. Dieser Optimismus ist besonders stark bei Studierenden in Deutschland ausgeprägt, die hinsichtlich ihrer Berufschancen zuversichtlicher sind als ihre KommilitonInnen in Großbritannien (57%) und in Frankreich (55%).

Allerdings ist dieses Vertrauen ungleichmäßig verteilt. Ähnlich wie bei dem Selbstbewusstsein in Bezug auf den Berufseinstieg und Unternehmen sind männliche Studierende und solche mit mittleren bis höheren sozioökonomischen Status zuversichtlicher, ihren idealen Job zu finden als andere StudienteilnehmerInnen. Diese Tendenzen spiegeln wahrscheinlich sowohl ihren sozioökonomischen Status als auch das Narrativ und die Repräsentation, die sie in bestimmten Bereichen der Arbeitswelt sehen wieder.

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Ein gut vorbereiteter CV gibt den größten Vertrauensvorschuss

Ein gut vorbereiteter CV ist für Studierende der wichtigste Faktor, um sich auf den Bewerbungsprozess gut vorbereitet zu fühlen. Außerdem spielen relevante Berufserfahrung und der Erfahrung dafür, wonach Unternehmen suchen, eine wichtige Rolle für das Selbstbewusstsein von Studierenden. Bei Studierenden, die sich unsicher fühlen, sind die Hauptgründe ein nicht vorhandenes berufliches Netzwerk und die Unsicherheit über die Erwartungen der Unternehmen.

Unternehmen können dem Entgegenwirken, indem sie proaktiv Studierende ansprechen und ihnen Stellen anbieten, die ihren Jobpräferenzen entsprechen.

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Weiterentwicklung, Flexibilität & Finanzen

Weiterentwicklung, Flexibilität und Finanzen

Entgegen mancher Annahmen über Gen Z und ihre Erwartungen an Unternehmen, sind vor allem Themen wie Weiterentwicklungsmöglichkeiten, flexible Arbeitszeiten und wettbewerbsfähige Gehälter bei der Bewertung von Jobangeboten im Fokus. Obwohl diese Vorteile im Vordergrund stehen, würde fast die Hälfte der Studierenden eine andere Stelle in Betracht ziehen, wenn diese ein Mehrgehalt von bis zu 4.999 € bietet. Auch der Standort ist ein wichtiger Faktor, wobei Karrierechancen, die Nähe zur Familie und Verkehrsanbindungen diese Entscheidungen beeinflussen. Die meisten sind bereit, innerhalb Deutschlands umzuziehen, jedoch nur, wenn die Gehalts- und Leistungsanforderungen erfüllt werden.

Weiterentwicklungsmöglichkeiten und flexible Arbeitszeiten werden am meisten geschätzt

Die Sorgen der Studierenden über Karriereentwicklung und Burnout beeinflussen die Faktoren, die für Ihre Berufswahl wichtig sind. Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten sowie flexible Arbeitszeiten heben sich als die wichtigsten Vorteile ab. Darüber hinaus zählen bessere Aufstiegsmöglichkeiten und flexible Arbeitszeiten, neben einem höheren Gehalt, zu den drei Hauptgründen, warum Studierende ein Jobangebot einem anderen vorziehen würden.

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49% der Studierenden würden ein anderes Angebot annehmen, wenn das Gehalt um bis zu 4.999€ höher wäre

Fünfzig Prozent der Studierenden wären bereit, ein anderes Jobangebot in Betracht zu ziehen, wenn es mit einem höheren Gehalt verbunden ist. Knapp die Hälfte (49%) würde durch eine Erhöhung von bis zu 4.999 € gegenüber ihrem ursprünglichen Angebot überzeugt werden, wobei der durchschnittliche zusätzliche Betrag, der benötigt wird, um ein anderes Angebot anzunehmen, 3.241 € beträgt.
Allerdings geben Studierende an einer privaten Universität ein etwas höheres Angebot an, um ein anderes Jobangebot anzunehmen, nämlich 5.117€.

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Weiterentwicklung, Gehalt und Familie beeinflussen die Standortpräferenzen

Der Standort spielt eine entscheidende Rolle bei den Karriereentscheidungen der Studierenden. Dabei bevorzugen 35% eine Einstiegsposition in wirtschaftlich starken Regionen. Die Nähe zur Familie und gute Verkehrsanbindungen sind ebenfalls wichtige Faktoren, die bei der Wahl zum Berufseinstieg eine Rolle spielen.
70% Prozent der Studierenden sind bereit, innerhalb Deutschlands für den richtigen Job umzuziehen, während 22% auch einen Umzug ins Ausland in Betracht ziehen würden. Allerdings würden nur 56% der Befragten die zu einem Umzug bereit sind nur innerhalb einer zweistündigen Entfernung von ihrem aktuellen Standort umziehen, dabei sind Gehalt und zusätzliche Leistungen die wichtigsten Faktoren.

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Zwischen Büro und Work-Life-Balance

Zwischen Büro und Work-Life-Balance

Studierende schätzen die Vorteile der Arbeit im Büro, streben jedoch gleichzeitig nach Flexibilität und einer ausgewogenen Work-Life-Balance. Während 72% offen dafür sind, sich auf Stellen zu bewerben, die fünf Tage im Büro erfordern, bevorzugen viele eine flexiblere Arbeitsform. Auch Arbeitgeberveranstaltungen in Person gewinnen nach der Pandemie an Beliebtheit, dennoch bestehen Barrieren wie soziale Ängste und logistische Herausforderungen, insbesondere für weibliche und behinderte Studierende.

Studierende sind offen für die Arbeit im Büro, möchten jedoch Work-Life-Balance und Flexibilität

Aus der Umfrage geht hervor, dass Studierende bereit sind, fünf Tage in der Woche im Büro zu arbeiten. Gleichzeitig möchten sie jedoch nicht auf Flexibilität verzichten. 72% sind geneigt, sich auf Einstiegspositionen als Absolvierende zu bewerben, die eine Büroarbeit an fünf Tagen in der Woche erfordern, und schätzen den strukturierten Zeitplan, die Trennung zwischen Beruf und Privatem und die gesteigerte Produktivität, die dies bietet. Dennoch sind viele Studierende nach wie vor zurückhaltend, an einen starren Zeitplan gebunden zu sein. Für diejenigen, die Bedenken haben, vollständig ins Büro zu gehen, sind der Wunsch nach flexiblen Arbeitsbedingungen und einer ausgewogenen Work-Life-Balance die Hauptgründe.

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Präsenzveranstaltungen sind zurück, aber es gibt Vorbehalte

Nachdem Studierende während der Pandemie gezwungen waren, sich virtuell zu vernetzen, zeigen sie nun eine Vorliebe für die Teilnahme an Präsenzveranstaltungen, die von Unternehmen ausgerichtet werden, im Vergleich zu virtuellen Veranstaltungen. Die meisten Studierenden fühlen sich in beiden Formaten wohl, an von Unternehmen veranstalteten Messen, Workshops und Seminaren teilzunehmen, doch für einige bleiben logistische Herausforderungen und soziale Ängste die Hürden für die Teilnahme an Präsenzveranstaltungen.

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Herausforderungen für weibliche und behinderte Studierende

Weibliche und behinderte Studierende nehmen seltener an Präsenzveranstaltungen teil und bevorzugen im Vergleich zu ihren KommilitonInnen eher virtuelle Veranstaltungen. Sie berichten auch häufiger von Barrieren und Unsicherheiten. Weibliche Studierende geben signifikant häufiger soziale Ängste und die Angst vor dem Sprechen vor Publikum an, während behinderte Studierende eher anmerken, dass Präsenzveranstaltungen zu weit entfernt oder ungünstig gelegen sind.

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Fazit

Fazit

Studierende in Deutschland navigieren durch einen Arbeitsmarkt, der sowohl Anpassungsfähigkeit als auch Resilienz erfordert. Während sie zuversichtlich gegenüber ihrer beruflichen Zukunft sind und Ambitionen zeigen, haben sie Bedenken hinsichtlich ihrer Weiterentwicklung, der Work-Life-Balance und der Gefahr von Burnout. Unternehmen, die flexible Arbeitsbedingungen, Weiterentwicklungsmöglichkeiten und wettbewerbsfähige Gehälter anbieten, sind am besten positioniert, um diese Generation anzuziehen. Da Studierende zunehmend auf digitale Tools und persönliche Kontakte bei ihrer Jobsuche zurückgreifen, können Unternehmen, die eine starke Online-Präsenz aufbauen und frühzeitig Kontaktmöglichkeiten für Bewerbende bieten, auf einen motivierten und ambitionierten Pool von Talenten der Generation Z zugreifen.

Methodologie

Diese Forschung wurde von Savanta zwischen dem 24. Juli und dem 22. August 2024 durchgeführt. Die Forschung richtete sich speziell an 18- bis 24-Jährige, die entweder für ihren Bachelor- oder Masterabschluss an einer Universität in Deutschland, Frankreich und Großbritannien studieren.

Der methodische Ansatz bestand aus quantitativen Online-Umfragen (CAWI) mit einer repräsentativen Stichprobengröße von insgesamt 5.644 Studierenden, davon 1.600 in Deutschland.

Während der Datenerhebung wurden Quoten nach Alter und Geschlecht festgelegt, um eine nationale repräsentative Verteilung der Umfrage sicherzustellen. Nach der Datenerhebung wurden die Umfrageergebnisse nach Geschlecht und Alter pro Land gewichtet, einschließlich aller erfolgreichen und nicht erfolgreichen Fälle.

Einwilligungs- und Screening-Fragen wurden gestellt, um sicherzustellen, dass die Teilnehmenden die Profilierungskriterien erfüllten und bereit waren, ihre Meinungen zu äußern. Die Befragten gaben demografische Daten wie Alter, Geschlecht und den Beruf des Hauptverdieners in ihrem Haushalt selbst an.

Der sozioökonomische Status wird in diesem Bericht als ABC1 für höhere und mittlere sozioökonomische Hintergründe und C2DE für niedrigere sozioökonomische Hintergründe beschrieben. Weitere Informationen zu dieser Klassifizierung finden Sie unter https://www.mrs.org.uk/resources/social-grade.

Die Ergebnisse werden in gerundeten Prozentangaben präsentiert, und die Fehlermarge beträgt +/- 2,5 Prozentpunkte bei einem Konfidenzniveau von 95%.

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